Rund um die Reise Reiseberichte Myanmar





Myanmar 2005


Sehr geehrter Herr Fischer,
unsere Reise nach Burma ist schon eine Weile her, aber ich habe nicht vergessen, Ihnen einen kurzen Bericht zu senden. Die „Ruheständler" haben eben wenig Zeit.

Die von Ihnen konzipierte Individuaireise war insgesamt sehr schön, und wir sind im Nachhinein der Ansicht, dass es für dieses Land die beste Form zu reisen ist. Ver-gleiche mit anderen Reisenden, die mit Gruppen oder auf eigenen Faust unterwegs waren, haben diese Meinung bei uns gefestigt.

Die Flüge klappten einwandfrei, wobei wir für die lange Strecke nicht mehr die „Luft-hansa" wählen würden. Der Service lässt zu wünschen übrig, besonders dann, wenn eine Übelkeit während des Fluges eintritt. Der Service bei „Thai Airways" ist um ein Vielfaches besser.

In Yangon empfing uns die deutsch sprechende Reiseleiterin mit Fahrer und brachte uns ins Hotel.

Die Besichtigungen verliefen zügig, wobei man feststellen muss, dass man mit indi-vidueller Führung wesentlich schneller durch das Programm kommt als mit einer Gruppe.

Der besondere Vorteil bestand darin, dass man bei einsetzender Müdigkeit Pausen einlegen konnte oder das Programm variierte. Statt Pagoden wurden dann Dörfer oder landschaftlich schöne Punkte besucht. Ein Stopp an einer interessanten Stelle war nie ein Problem.

Die Pkws waren Fahrzeuge der Mittelklasse. Sie waren mit sauberen Schonbezügen versehen, wenngleich die Wagen einige zig-tausend Kilometer auf den sehr schlech-ten Straßen zurückgelegt hatten. Mit dem Klappern musste man leben.

Die Fahrer des Pkws waren immer freundlich bis zuvorkommend.

Sofern Strecken mit dem Flugzeug zurückgelegt wurden, reist die Reiseleiterin mit, am Ziel stand wieder ein Fahrer mit Pkw bereit. Die Hotels sind stark unterschiedlich in der Art und in den wesentlichen Punkten sauber. Manche sind ausgesprochen originell, wie zum Beispiel die Hotelanlage auf dem Inle-See, die auf Pfählen im See gebaut ist. Da hier der Strom offensichtlich von einem Dieselaggregat erzeugt wird, gibt es ihn nur zu bestimmte Zeiten. Leider werden die angesagten Zeiten nicht so genau ein-gehalten und mit dem Licht wird sehr gespart.
Vielleicht sollte man den Aufenthalt hier auf eine Nacht beschränken und die zwei weiteren Nächte auf dem Festland verbringen. Dann könnte man auch noch einen Abendspaziergang machen.

Die Besichtigungen in und um den Inle-See waren sehr schön. Die Freundlichkeit der Menschen verstärkt diesen Eindruck.
Dem Ausflug zum „Goldenen Felsen" sollte man ein besonderes Augenmerk widmen. Für das letzte Stück der Auffahrt hat offensichtlich ein gewinnträchtiges Unternehmen das alleinige Recht, die Menschen zu transportieren. Dazu werden altersschwache Lkws benutzt, obwohl die Straße einen Individualverkehr zulassen würde, erst wenn 50 (in Worten: fünfzig) Personen auf der Ladefläche sitzen, wird losgefahren. Zum Fahrer werden noch weitere 5 Personen gesetzt.
Bei der Auffahrt hatten offensichtlich mehrere Reiseleiter ein Agreement getroffen, dass die Touristen besser befördert wurden.
Bei der Abwärtsfahrt waren wir mit unserer Reiseleiterin allein und wurden somit wie Burmesen behandelt. In einem Steilstück der Straße begann das Fahrzeug plötzlich Tempo aufzunehmen. In der folgenden Kurve neigte sich der Wagen bedenklich an die Kippgrenze. Der Fahrer steuerte am äußersten Rand der Fahrbahn, knapp am Abgrund, um das schlimmste zu vermeiden.
Da ich im Fahrerhaus saß, konnte ich erkennen, dass der Druck in der Bremsanlage zusammengebrochen war. Helfer brachten dann das Fahrzeug mit Holzklötzen zum Stehen. Im 1. Gang ging dann die Fahrt bis ins Tal weiter.

Einzig eine Ausnahme mit den Hotels hat es in Mawlamyine gegeben. Obwohl das Haus von „hohen Militärs" aufgesucht wird, sind die Zimmer seit Jahren nicht in Ord-nung gebracht und ausgesprochen dreckig. „Schmutzig" wäre zu wenig. Das Frühstück war weit unter dem Mindeststandard und die Bedienung unfreundlich. Dieses Hotel sollte unbedingt aus dem Programm genommen werden.

Die Bootsfahrt von Mandalay nach Bagan auf dem Ayeyarwardy gibt einen guten Einblick in das Leben an diesem Fluss.

Aber die Fahrt ist mit nahezu 12 Stunden zu lang, besonders, wenn man ein nicht klimatisiertes Boot erwischt, und die Passagierplätze in Reihen angeordnet sind. Oh-ne frischen Wind und Auslauf an Deck ist es sehr strapaziös.

Eindrucksvoll und schön war der Ausflug mit dem Boot zur „unfertigen Pagode", bei dem wir in die Abenddämmerung gerieten.

Vielleicht ließe sich diese Fahrt mit der von Mandalay kombinieren und die lange Strecke per Flugzeug zurücklegen.

Gerade bei der Besichtigung eines Teils der über 2000 Pagoden von Bagan war die Individuaireise ideal, da dabei immer wieder Abwechslung in das Programm gebracht werden konnte. Und die Reiseleiterin war dazu immer bereit, uns Dinge zu zeigen, die mit größeren Gruppen nicht möglich gewesen wären.

Fazit: es war eine sehr anstrengende, aber auch sehr schöne Reise.

Soweit, Herr Fischer, der kurze Bericht. Im Diktiergerät habe ich noch viele Details. Aber wann diese geschrieben werden, steht in den Sternen, denn wir wollen noch viel reisen.

Unsere Begeisterung für diese Reise haben wir auch schon mehrfach Freunden und Bekannten kund getan, von denen sich sicherlich einige mit Ihnen in Verbindung set-zen werden. Sollten Sie Fragen haben, dürfen Sie mich gern anrufen.

Unsere Bitte, uns einen vergleichbaren Reisevorschlag für Laos zu machen, wieder-holen wir hiermit.

Mit freundlichen Grüßen Herr und Frau V.



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Wir bedanken uns bei Ihnen für die Einsendung Ihres Reiseberichts!